Bequem bestellt – OK, passt halt nicht – zurückgeschickt – Geld zurückbekommen. So sollte es im Falle einer Retoure bei Amazon ablaufen, so far. Vor kurzem war’s bei mir ganz anders. Ich hatte sehr viel Glück und Verstand, sonst wäre sowohl die zurückgeschickte Ware als auch der Kaufpreis weggewesen. Eine neue, fiese Masche bei Amazon: die Retouren-Falle!
Die Jeans zu weit, die Schuhe zu klein. Kein Ding, was online bestellt wurde, kann innerhalb von 14 Tagen zurückgeschickt werden – ohne Angabe von Gründen. Viele Unternehmen nehmen ihre Sachen auch noch nach vier Wochen zurück. All das meistens ohne Rücksendekosten für den Käufer.
Ich habe mir vor ein paar Monaten eine teure Reisetasche bestellt. Die hat bei Amazon super ausgesehen, als ich sie ausgepackt habe, musste ich allerdings schnell feststellen, dass das von der Qualität doch nicht so passt wie beschrieben. Also wieder eingepackt, Retourenlabel angefordert und zurückgeschickt. Nach wenigen Tagen habe ich das Geld auf meine Kreditkarte zurückgebucht bekommen. Folgende Nachricht kam per Mail:
Guten Tag,
wir haben eine Erstattung für den unten aufgeführten Artikel veranlasst. Ihre Rücksendung ist damit abgeschlossen.
Die Erstattung ist innerhalb der nächsten 10 Werktage auf Ihrer Master Card sichtbar.
Nennt mich naiv, für mich war der Fall damit erledigt.
Für Amazon offenbar nicht.
Ziemlich genau fünf Wochen später habe ich von Amazon dann diese Nachricht erhalten:
Guten Tag,
wir haben für den unten aufgeführten Artikel bereits eine Erstattung veranlasst und erwarteten die Rücksendung. Da wir den Artikel bisher nicht erhalten haben, wurde Ihr(e) Master Card wie unten aufgeführt belastet.
Falls Sie den Artikel bereits zurückgesandt haben, werden wir Ihnen den Betrag nach Eingang der Rücksendung zurück erstatten.
Dreist, oder?
Einkaufszettel vom Supermarkt hebe ich vielleicht ein paar Tage auf, bevor ich sie wegwerfe – im Gegensatz zu Belegen von größeren Anschaffungen, wegen Garantie und so. Und bei Retourenbelegen habe ich’s ähnlich wie bei den Bons aus dem Supermarkt gehandhabt: Wenn die Gutschrift da war, habe ich sie entsorgt. Da wir in Urlaub waren und das Altpapier in dieser Zeit nicht abgeholt wurde, hatte ich den Retourenbeleg zufällig noch, mit dem ich beweisen konnte, dass ich die Tasche an Amazon zurückgeschickt habe und das Geld schließlich wieder erstattet wurde.
Meine Tipps, wie du der neuen Retouren-Falle entgehen kannst:
- Bei Retouren immer auf dem Zettel vermerken, was du gerade zurückgeschickt hast – sonst hast du bei vielen Retouren Wochen später keinen Überblick mehr, welcher Beleg wozu gehörte. Bei Hermes beispielsweise wird immerhin aufgedruckt, an wen das Paket retourniert wurde, bei DHL bist du in dieser Hinsicht blank
- Werft am besten keine Retourenbelege weg – wie mein Fall gezeigt hat, braucht ihr ihn möglicherweise auch fast zwei Monate nach der Rücksendung noch!
Ich kämpfe mit Amazon.fr schon seit 2 Monaten um mein Geld. Habe da ein Objektiv bestellt, das im Angebot war, leider war dieses voll unscharf. Habe es mit DHL versichert zurückgeschickt. Ein Paar Tage später wurde die Sendung zugestellt, so laut DHL. Laut Amazon, haben die aber nix bekommen! Habe die Quittung als Beweiß zugeschickt, bekomme aber immer wieder die Antwort „wir melden uns in Kürze“. Habe immer gerne bei Amazon bestellt, wenn ich mein Geld aber nicht zurück bekomme, wird es wohl damit. Dabei ist mir egal, ob es Amazon.fr oder Amazon.de ist. Amazon ist Amazon, und so geht man mit den Kunden nicht um, Punkt.
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Unglaublich. Wünsche dir viel Erfolg, dass sich das alles regelt!
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Ist bei mir nicht anders gelaufen! Meine zuerst zugeschickte Kamera war defekt. Ich schickte sie zurück und bekam eine Ersatzkamera. Da diese auch defekt war, sendete ich diese ebenfalls zurück und warte seit 4 Wochen auf meine Erstattung. Mündlich wurde mir telefonisch gesagt, daß beide Kameras zurückerhalten wurden (wie von DHL bestätigt).
Schriftlich bekam ich nur die Antwort, daß beide Kameras noch nicht zurückerhalten wurden! Für mich als ehemaliger ehrenamtlicher Richter ist dies ein eindeutiger Fall für den Staatsanwalt.
Ich kann also von teureren Bestellungen bei Amazon nur warnen.
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